Pressemitteilung

Peter Raske (MdL) wendet sich gegen die Einführung eines Führerscheins mit 17 Jahren.

Besser ist ein Ausbau des ÖPNV

Papenburg, 15.01.2003: Wie gerade auch die traurigen Erfahrungen im Emsland zeigen, ist die Gruppe der 18 bis 25-jährigen Fahrer in allen Industrieländern überproportional am Unfallgeschehen beteiligt. Bei einem Fahrleistungsanteil von elf Prozent verursachen sie bundesweit 30 Prozent aller Unfälle mit Personenschäden und sogar 35 Prozent aller Verkehrstoten. Jeder Fünfte der im Straßenverkehr Getöteten gehört zu den jugendlichen Fahranfängern.

Zur Diskussion über das so genannte begleitete Fahren meint Peter Raske: „Verantwortung am Steuer ist nicht teilbar. Wer sich ans Steuer setzt, trägt Verantwortung für sein eigenes Leben und für das vieler weiterer Verkehrsteilnehmer.“ Dies gelte für alle. Er könne keinen Sinn darin sehen, 17-jährige ans Steuer zu lassen. Für die Verkehrssicherheit wäre das ein höchst zweifelhafter Schritt. Jetzt müssen erst einmal Erfahrungen mit dem Führerschein auf Probe gesammelt und geprüft werden, ob sie alltagstauglich und "discofest" sind.

Für Peter Raske ist jede Maßnahme zu begrüßen, die das Unfallrisiko für jugendliche Fahranfänger mindert. Die Idee des begleiteten Fahrens für 17-jährige, damit diese bis zum 18. Lebensjahr eine gewisse Fahrpraxis erwerben können, halte er für den falschen Weg. Die Statistik zeige, dass typische Jugendunfälle nicht auf fehlende Fahrpraxis zurückzuführen sind, sondern auf unterschiedlichste Formen der Selbstüberschätzung: Unangepasste Geschwindigkeit, Alkohol am Steuer und Überholfehler, also auf mangelndes Urteilsvermögen und geringes Verantwortungsbewusstsein. Warum vor diesem Hintergrund das Führerscheinalter auf 17 Jahre gesenkt werden soll, sei ihm schleierhaft.

Um den Mobilitätswünschen von Jugendlichen entgegen zu kommen und gleichzeitig die Verkehrsunfälle mit Jugendlichen zu reduzieren, sei es notwendig, den Öffentlichen Personennahverkehr auszubauen und ein flexibles Diskobusnetz anzubieten.