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Pressemitteilung
SPD begrüßt Analyse zur Kinderarmut im Emsland
Papenburg, 23.02.2008: Das Thema „Kinderarmut im Emsland“ stand im Mittelpunkt der Beratungen der SPD auf ihrer letzten Kreistagsfraktionssitzung. Grundlage für die Diskussion war die auf Antrag der SPD vorgelegte Analyse der Kreisverwaltung zur Struktur des Personenkreises, die Leistungen nach SGB II erhalten. Durch den vorgelegten Bericht werde deutlich, dass Kinderreichtum ein Armutsrisiko auch im Emsland darstelle, so SPD-Kreistagsabgeordnete Edeltraut Graeßner aus Lingen. Gleichzeitig müsse man zur Kenntnis nehmen, dass auch im Emsland Familienstrukturen sich verändert haben. Von den 3.899 Bedarfsgemeinschaften mit Kindern seien 46 Prozent „Alleinerziehend“. Insgesamt könne man feststellen, dass Kinder mit einem alleinerziehenden Elternteil häufig von Armut betroffen sind. Auch Mangel an Bildung der Eltern bedeute ein Armutsrisiko für Kinder, ebenso seien Migrationhintergründe eine Ursache. SPD-Kreistagsabgeordneter Peter Raske aus Papenburg stimmte der Schlussfolgerung des Landkreises zu, dass Kinderarmut verbunden sei mit Benachteiligung an Lebenschancen. Sie entstehe durch bildungsferne Elternhäuser. Mangel an sozialer Orientierung, Entstehen pessimistischer Lebenseinschätzungen in einem von materieller Unzufriedenheit geprägten sozialen Umfeld und Mangel an kultureller Anregung aus dem familiären Umfeld seien Begleiter der Armut. Ohne Unterstützung der Elternhäuser drohen deshalb generationsübergreifende Armutskarrieren. Zur Verbesserung der Gleichheit an Lebenschancen müssen die außerschulischen beziehungsweise die schulbegleitenden Betreuungsangebote ausgeweitet werden. Ziel des Landkreises ist es deshalb, zukünftig mehr in Betreuung und Bildung der Kinder zu investieren, um weitgehende Chancengerechtigkeit herzustellen. Nach Auffassung des SPD-Kreistagsabgeordneten Peter Raske gelinge dies nur, wenn dabei die Elternarbeit nicht vergessen werde, die auch durch mehr Schulsozialpädagogen an Schulen verbessert werden könne. Der SPD-Kreistagsabgeordneter Ulrich Wilde aus Haren wies darauf hin, dass bei der Bekämpfung der Kinderarmut im Emsland man nur die Symptome behandeln könne. Für eine langfristige Bekämpfung der Kinderarmut müsse ein gesamtgesellschaftlicher Konsens über mehr Verteilungsgerechtigkeit bei den Einkommen hergestellt werden.
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