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Peter Raske

PRESSEMELDUNG

SPD hat noch Fragen zum geplanten PROKON-Heizkraftwerk

Papenburg, 22.09.2000: Die SPD-Fraktion in Papenburg informierte sich gemeinsam mit SPD-Vorstandsmitgliedern über das geplante Heizkraftwerk im Industriegebiet Nord. Von der PROKON wurden in dem Gespräch viele Fragen beantwortet, gleichzeitig wurden neue Fragen aufgeworfen. Dazu wird die SPD unabhängige Fachleute befragen, um sich eine Urteil bilden zu können.

Das Gespräch mit Andre Harmers, Mitarbeiter der Betreibergesellschaft Prokon-Nord, sollte Informationen vermitteln über die geplante Anlage im Industriegebiet am Wehrdeich. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Größe der Anlage und die Art des Verbrennungsmaterials. Nach Aussagen von Andre Harmers sollen alle Stoffe im Sinne der Biomasseverordnung zu Strom und Wärme umgewandelt werden. Die SPD-Fraktion sieht jedoch Probleme darin, ob eine sortenreine Verbrennung von Biomasse gewährleistet werden kann. Es wurden Zweifel geäußert, ob durch den Vertrag mit der Lieferfirma BIRO, eine ausreichende Sicherheit für die Beschickung von unbelasteter Biomasse gewährleistet sei. Schließlich habe der Lagerplatz der Firma BIRO in der Vergangenheit schon wiederholt Anlass zu Kritik gegeben.

Der SPD wurde von der PROKON zugesichert, dass es sich nicht um eine Müllverbrennungsanlage handele. Die Firma PROKON beabsichtige auf der Grundlage des  zu erwartenden Gesetzes für die Stromgewinnung aus erneuerbaren Rohstoffen ein „Biomasse-Heizkraftwerk“ zu errichten.

Peter Raske kritisierte die geplante Größe der Verbrennungsanlage und bezweifelte, ob  tatsächlich ausreichend Biomasse aus der Umgebung herbeigeschafft werden könne: „Wie kann gewährleistet werden, dass nicht ein Mülltourismus für Holz entsteht, in dem belastete Hölzer verheizt werden?“ Andre Harmers von der PROKON verwies hierbei auf die Verträge mit der Firma BIRO, die vom RAL-Institut überwacht würden.

Nach dem ausführlichen und intensiven Gespräch waren sich die SPD-Mitglieder einig, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch kein abschließendes Urteil über die Anlage abgegeben werden könne. Roland Seemann kündigte an, dass auch noch Gespräche mit der Firma BIRO geführt werden müssen, um deren Interessen zu erkunden.

Grundsätzlich stehe man Biomasse-Heizkraftwerken positiv gegenüber, weil sie für die Energiebilanz positive Effekte bewirken können. Für das Papenburger Projekt gäbe es aber noch eine Reihe von ungeklärten Fragen.

Die SPD werde, so der SPD-Vorsitzende Bernhard Bloem, noch vor einer endgültigen Entscheidung Gespräche mit unabhängigen Fachleuten führen müssen. Außerdem könne sich die SPD auch noch einen anderen Standort vorstellen, um eventuellen Vorbehalten des Ortsteiles Völlen oder der Bewohner im Umfeld der Friesenstraße entgegen zu wirken.

Die SPD wird die Planungen kritisch begleiten und fordert ein unabhängiges Gutachten zur Beurteilung der Anlage. Es müsse auch geklärt werden, wie eine Kontrolle der Art und des Umfanges der Filterstäube aussehen müsse, um missbräuchliche Entsorgung von belasteten Hölzern zu vermeiden.