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Peter Raske

 

Leserbrief zum Artikel in der Ems-Zeitung vom 17.1.04: „Der Zivildienst ist eine Bereicherung des Lebens“

 

Keine dramatischen Auswirkungen bei Ende der Zivildienstzeit

Papenburg, 18.01.2004: Immer wieder wird bei der Diskussion um die Abschaffung des Zivildienstes eine Krise der sozialen Dienste heraufbeschworen. Ich erwarte keine dramatischen Auswirkungen bei Abschaffung des Zivildienstes. Im Gegenteil könnten dadurch neue vollwertige Arbeitsplätze geschaffen werden.

Der Zivildienst wurde als alternative Möglichkeit für diejenigen geschaffen, die den Kriegsdienst mit der Waffe verweigerten, und nicht, um soziale Aufgaben billig durchzuführen oder junge Leute an soziale Berufe heranzuführen.

Die meisten Dienste bei den Wohlfahrtsverbänden können frühzeitig Vorsorge treffen, wenn rechtzeitig bekannt ist, dass und wann der Zivildienst abgeschafft wird. Die Debatte um die Wehrpflicht und die damit verbundene Zukunft des Zivildienstes führt dazu, dass die sozialen Dienste sich neu orientieren und dem Zivildienst nur noch eine Mittelfristigkeit zugemessen wird. Die sozialen Dienste sollten zukünftig stärker auf Fachpersonal zurückgreifen. Zwar würden damit bestimmte Dienste teurer, gleichzeitig werden aber auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Bei einer finanziellen Umverteilung könnten die zur Zeit im Dienst befindlichen 138.000 Zivildienstleistenden durch ca. 90.000 Hauptamtliche ersetzt werden. Sicherlich eine sozialpolitische Utopie, aber sie zeigt, dass durchaus Geld für mehr hauptamtliches Personal bereit steht.

Für Personalprobleme in sozialen Einrichtungen kann nicht die Abschaffung des Zivildienstes verantwortlich gemacht werden. Denn nach den Richtlinien des § 4 Zivildienstgesetz sollen Zivildienstleistende arbeitsmarkpolitisch neutral eingesetzt werden.