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Peter Raske

Pressemitteilung

SPD-Fraktion beunruhigt die wachsende Zahl der Ausbildungsanfänger im Übergangssystem
Mangelnde Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt verursacht erhebliche gesellschaftliche Folgekosten
Meppen, 15.05.2009: Der regionale Bildungsbericht 2008 und die Erstbefragung zur Ausbildungssituation 2009 im Emsland offenbaren, dass immer mehr Jugendliche im Übergangssystem landen und damit in Warteschleifen für den Eintritt in Arbeit oder Ausbildung. Die SPD-Fraktion beunruhigt diese Entwicklung, die bundesweit auch von der Bertelsmann Stiftung beklagt wird.
Die berufliche Bildung wird allgemein unterschieden in das duale System, das Schulberufssystem und das Übergangssystem. Das duale System ist bekannt als betriebliche Ausbildung. Das Schulberufssystem umfasst die Berufsfachschulen mit dem Ziel eines beruflichen Abschlusses. Das Übergangssystem reicht vom Berufsvorbereitungsjahr (BVJ), Berufseinstiegklasse (BEK) bis zum schulischen BGJ.
„Nach den Berichten landen immer mehr Jugendliche im Emsland im Übergangssystem und damit in Warteschleifen“, beklagt SPD-Kreistagsmitglied Peter Raske. Während Betriebe beklagen, Nachwuchsprobleme bei den Fachkräften zu haben, landen immer weniger Jugendliche im Anschluss an die Schule direkt in Ausbildung oder Arbeit. Viele Schüler und Schülerinnen nutzen weiterführende schulische „Schleifen“, um die Ausbildungsfähigkeiten zu erhöhen. Rechnerisch verbringt nach der Bertelsmann Stiftung damit jeder Schulabgänger mit maximal Hauptschulabschluss rund 1,4 Jahre im Übergangssystem. Ohne schulischen Abschluss landeten nach dem regionalen Bildungsbericht des Emslandes 2006 62,5 Prozent der Schüler des Emslandes im Übergangssystem. Von den Hauptschulabsolventen gingen 2006 61,1 Prozent in das Übergangssystem. Auffällig viele Ausländer (72, 3 Prozent 2006) gingen in das Übergangssystem. Diese Zahlen werden auch bestätigt durch die Erstbefragung zur Ausbildungssituation 2009 im Emsland.
Die Bertelsmann Stiftung geht nach Aussagen von Peter Raske davon aus, dass bundesweit für die mangelnde Integration junger Menschen in die Arbeitswelt allein für die Jahre 2007 bis 2015 insgesamt 13,4 Milliarden Euro an direkten und 15,9 Milliarden Euro an indirekten Kosten bei der Integration von Jugendlichen in Ausbildung und Beschäftigung eingespart werden könnten, wenn das Übergangssystem vermieden würde. Außerdem sei die Vermittlungsquote in Ausbildung und Arbeit aus dem Übergangssystem relativ gering, so dass sich immer mehr anschließende Qualifizierungsmaßnahmen der Agentur für Arbeit und der Zentren für Arbeit anschließen.
Für die SPD-Fraktion des Emslandes ist dringender Handlungsbedarf für die berufliche Orientierung und Qualifizierung in Schulen gegeben.