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Peter Raske

 

Pressemitteilung

SPD im Emsland besorgt über Versorgung alter Menschen mit Behinderungen

Meppen, 09.02.2007: Die SPD im Emsland ließ sich auf ihrer letzten Vorstandssitzung vom Geschäftsführer Bernd Sackarendt über das St. Vitus Werk unterrichten. Er berichtete, dass das Vitus Werk in diesem Jahr auf 40-jährige Tätigkeit zurückblicken könne. 1967 sei man mit 20 Kindern als Tagesstätte angefangen und halte heute ein differenziertes Angebot für über 900 Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung im Altkreis Meppen vor.

Die SPD im Emsland werde sich dem Thema „Betreuung älterer und hochbetagter  Menschen“ in Zukunft stärker widmen und habe dabei auch die Zielgruppe der älteren Menschen mit Behinderungen im Auge, betonte die SPD-Kreisvorsitzende Karin Stief-Kreihe als Grund für die Einladung von Bernd Sackarendt.

Sorgen bereitet Bernd Sackarendt die zukünftige Betreuung der Senioren der Werkstatt für Behinderte. „Welche Unterstützung brauchen sie? Was ist notwendig, dass sie am alltäglichen Leben teilnehmen können? Dass sie überhaupt ein zufriedenes Leben führen können?“ Über diese Themen wissen die Verantwortlichen in den Behörden, aber auch in der Politik nach seiner Meinung noch viel zu wenig.  Außerdem müsse auch überlegt werden, was passiert mit den Menschen mit Behinderungen, wenn sie Pflege im Alter brauchen.

Behinderte im Rentenalter waren bisher in Deutschland aufgrund der unseligen Nazi-Vergangenheit eine Seltenheit. Dies werde sich bald ändern. Derzeit sind schon etwa 15 bis 20 Prozent der Bewohner in Heimen der Behindertenhilfe über 65 Jahre alt. In den nächsten zehn Jahren werde sich ihre Zahl noch deutlich erhöhen. Dann werde etwa jeder zweite Bewohner älter als 60 Jahre sein. Wenn dann Pflegebedürftigkeit hinzukommt, geraten die herkömmlichen Versorgungssysteme wie häusliche Krankenpflege oder stationäre Altenhilfe an ihre Grenzen.

Die Einrichtungen werden sich konzeptionell und personell umstellen müssen. Aber auch in der Gesellschaft müssten erst noch entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Teilhabe behinderter Menschen auch im Alter zu ermöglichen und zu sichern. Als 1. Schritt plane das Vitus Werk einen Stützpunkt als Tagesstättenangebot für Senioren mit 15 – 18 Plätzen über die Eingliederungshilfe. Mit weiteren Stützpunkten könnte sich daraus ein ambulantes Netz entstehen, um älteren Menschen mit Behinderungen eine angemessene Tagesstruktur  zu ermöglichen.