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Peter Raske

 

Pressemitteilung

Wird Papenburg zum Entsorgungszentrum von Bahnschwellen aus Nordrhein-Westfalen?

Papenburg, 08.03.2007: Die SPD in Papenburg wird in ihren Befürchtungen, dass im Biomasseheizkraftwerk ein Einstieg in die Müllverbrennung mit hochbelasteten Stoffen durch die Veränderung der Betriebsgenehmigung eingeleitet wird, bestätigt durch einen Aufsatz im Holz-Zentralblatt vom März 2007.

Holzfachmann Dr. Johann Müller weist dort darauf hin, dass in den nächsten sechs bis acht Jahren jährlich durch Austausch bzw. im Zuge von Rückbauten bundesweit, mit starken regionalen Schwankungen, etwa 1,4 Mio. Stück (etwa 120.000 t) Holzschwellen zur Entsorgung anfallen. Wichtigster Erzeuger sei die Deutsche Bahn Netz. Gegenwärtig werden jährlich 100 000 Holzschwellen ausgetauscht.

Ein Schwerpunkt für den Schwellenaustausch ist Nordrhein-Westfalen. Die SPD befürchtet deshalb, dass durch die gute Schiffsanbindung von Papenburg an den Dortmund-Ems-Kanal und die Bemühungen von Prokon Nord in Papenburg BIRO zu einem zentralen Zerkleinerungs- und Umschlagplatz für Bahnschwellen werden kann. Dabei befürchtet die SPD in Papenburg, dass von der Zerkleinerung der Bahnschwellen eine höhere Umweltbelastung ausgehe als vom Verbrennen. Die Holzschwellen weisen auf Grund der Imprägnierung Belastungen mit Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) auf, die teilweise als kanzerogen eingestuft werden. Gemäß Chemikalienverbotsverordnung (Chem V) sind die Holzschwellen der DB AG als besonders überwachungsbedürftiger Abfall einzustufen und einer thermischen Verwertung (Verbrennung) zuzuführen.

Dr. Johann Müller weist daraufhin, dass auf Grund der derzeitigen Situation auf dem Altholzmarkt sich das Verständnis der DB AG bezüglich der Holzschwellen vom Abfall zum Energieträger gewandelt habe. Heute werden verstärkt die vertraglichen Entsorgungswege direkt mit den Kraftwerken/-Betreibern geschlossen.

Die Papenburger SPD fordert die Bevölkerung auf, sich gegen eine Vertragsänderung mit Prokon Nord zur Wehr zu setzen, damit die Papenburger Biomasseanlage nicht zu einer Belastung für die Umwelt wird, sondern ein „grünes Kraftwerk“ bleibt, wie es Andre´ Hamers, Geschäftsführer von Prokon Nord, behauptet.