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Peter Raske

Pressemeldung

SPD fordert Wiederbesetzung der hauptamtlichen Stelle der Frauenbeauftragten in Papenburg

Papenburg, 03.03.2004: Mit Bedauern nahmen auf ihrer letzten Fraktionssitzung die Ratsmitglieder der SPD und GRÜNEN zur Kenntnis, dass die Frauenbeauftragte der Stadt Papenburg, Birgit Berrsen, ihre Stelle gekündigt hat. Die Frauenbeauftragte habe sich in den fast zwei Jahren ihrer Tätigkeit engagiert für die Frauen eingesetzt. Mit ihrer Arbeit habe sie deutlich gemacht, dass es noch Handlungsbedarf gebe, in Papenburg Gleichberechtigung zu realisieren.

Seit nunmehr 10 Jahren sind Kommunen verpflichtet hauptamtliche Frauenbeauftragte zu beschäftigen. Für Papenburg ist die Besetzung einer halben Stelle als Frauenbeauftragte vorgeschrieben. Viel sei seither frauenpolitisch auf den Weg gebracht, so Barbara Gruner, SPD-Ratsfrau: „Aber vom Ziel einer gleichberechtigten Lebenswelt für Frauen und Männer sei diese Gesellschaft noch weit entfernt.“ Derzeit drohe sich die Situation besonders für Frauen sogar zu verschlechtern. Angesichts allgemeiner Finanzknappheit sind Frauenbeauftragte als engagierte Akteurinnen und Bündnispartnerinnen für eine aktive Gleichstellungspolitik unverzichtbar. Trotzdem denkt die Landesregierung darüber nach, die Pflicht zu einer institutionalisierten Frauenpolitik abzuschaffen. Die Fraktion aus SPD und GRÜNEN im Rat der Stadt Papenburg fordert die Beibehaltung der hauptamtlichen Frauenbeauftragten und verlangt eine schnellst mögliche Wiederbesetzung der Stelle in Papenburg.

Der Rechenschaftsbericht der Frauenbeauftragten mache nach Meinung der SPD deutlich, dass für eine Frauenbeauftragte weiter großer Handlungsbedarf bestehe. So müssen in der Zukunft Netzwerke geschaffen werden, um das Thema der Gleichberechtigung voranzutreiben und Benachteiligung von Frauen aufzuheben. Nicht zu unterschätzen sind auch die verwaltungsinternen Aufgaben. Den gemeinsamen Projekten von Jugendzentrum und Frauenbeauftragter droht das Scheitern, wenn die Stelle der Frauenbeauftragten nicht schnellstens wiederbesetzt wird.

In Papenburg habe sich durch die Arbeit der Frauenbeauftragten gezeigt, dass Frauen zum Beispiel unterstützt werden müssen bei Fragen der Kinderbetreuung, wenn sie einer Arbeit nachgehen müssen. Gerade für Alleinerziehende stellt die Überbrückung der Ferienzeit eine fast unüberwindbare Hürde für eine Berufstätigkeit dar. Auch für Frauen mit Gewalterfahrung sind in Papenburg die Hilfsangebote unzureichend. Mit dem Wegfall des Frauenhauses sind im Gegensatz zu Lingen und Meppen Hilfs- und Beratungsangebote in Papenburg unterrepräsentiert.