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Peter Raske

Pressemeldung

Stadtratsfraktion im Gespräch mit der Agentur für Arbeit in Papenburg

Papenburg, 02.10.2004: Die Stadtratsfraktion von SPD und GRÜNEN setzte in einem Gespräch mit Helmut Stavermann, Dienststellenleiter der Agentur für Arbeit in Papenburg, und Michael Jacob, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Leer, die Tradition fort, sich über die Situation auf dem Arbeitsmarkt zu informieren. In einer offenen Diskussion wurden die Auswirkungen erörtert, die mit der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe verbunden sind.

Foto: Hartmut Bugiel, Michael Jacob, Bernhard Bloem, Wilhelm Kröger, Helmut Stavermann, Gottfried Sandmann, Anne Schnieders (von links nach rechts)

Bei einer Arbeitslosenquote von zur Zeit etwa 8,8 Prozent in Papenburg sei die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit von Jugendlichen und Schwerbehinderten weiterhin Ziel der Geschäftspolitik versicherte der Dienststellenleiter in Papenburg. Man habe gerade bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und Vermittlung von Schwerbehinderten gute Erfolge erzielt. Durch gezielte Informationen des Arbeitsamtes habe sich auch die Einstellung der Arbeitgeber gewandelt.

Zuständig für die Langzeitarbeitslosen sei zukünftig in Papenburg der Landkreis Emsland. Leistungsrechtlich seien die Sozialämter vor Ort zuständig. Betreut werden die Arbeitslosengeld-2-Empfänger von Fallmanagern des Landkreises. Dabei sei bei Jugendlichen 1 Fallmanager für 75 Jugendliche zuständig. Bei den Erwachsenen gelte ein Betreuungsverhältnis von 1 zu 150.

Helmut Stavermann bedauerte, dass in der gegenwärtigen Diskussion um Hartz IV die Arbeitswilligen häufig zu kurz kämen. Der überwiegende Teil der Arbeitslosen sei qualifiziert und motiviert und habe ein Interesse, möglichst schnell Arbeit zu finden. Deshalb sei auch der Maßstab für die Förderung der Arbeitsagentur Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Zukünftig werde sich die Agentur in Leer ab Mitte 2005 als Reformagentur auf diejenigen konzentrieren, die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung leisten.

Michael Jacob betonte, dass die Zusammenlegung von Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe zunächst mit einer enormen zusätzliche Arbeitsbelastung für die Agentur für Arbeit verbunden sei. Allein in Papenburg müssten 1746 Arbeitslosenhilfeempfänger auf Arbeitslosengeld 2 umgestellt werden. Bisher sei bei den Anträgen erst ein Rücklauf von 30 Prozent zu verzeichnen. Er appellierte an alle Arbeitslosenhilfeempfänger, möglichst schnell die Anträge ausgefüllt zurück zu geben. Die Agenturen hätten extra zusätzliches Personal bereitgestellt, die Antragsteller beraten. Wenn jemand mit den Anträgen nicht klar komme, werde ihm von diesen Mitarbeitern geholfen. Jeder Antragsteller trage aber auch selbst Verantwortung, durch rechtzeitige Antragsabgabe dafür zu sorgen, dass die Auszahlung des Arbeitslosengeldes 2 rechtzeitig erfolge. Ziel sei es, bis zum 15.12.2004 alle Bewilligungsbescheide fertig zu stellen. Dafür habe man organisatorisch alle Möglichkeiten geschaffen.

Nach der Überleitungsphase der Arbeitslosehilfeempfänger auf den Landkreis ab Mitte 2005 werden dann zwar etwa 50 Stellen bei der Agentur in Leer weniger benötigt. Gleichzeitig werde man aber mit einer neuen Aufgabe, einem Service-Center für die Region, 65 neue Planstellen schaffen.