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Das Arbeitsamt Papenburg habe sich aber zum Ziel gesetzt, den Bestand von Arbeitslosen unabhängig von der Beschäftigungssituation um fünf Prozent zu verringern. Das Arbeitsamt sei für alle da, die arbeiten können und wollen. Es sei notwendig, seine Kartei um diejenigen zu bereinigen, für die es originär nicht zuständig sei. Die Genossen zeigten sich besorgt darüber, dass der Mensch eventuell zukünftig nur noch nach seinem betriebswirtschaftlichen Nutzen beurteilt werden könne. Der Leiter des Papenburger Arbeitsamtes versicherte, dass beim Arbeitsamt der Mensch nach wie vor im Vordergrund stehe. Aber bei den Maßnahmen werde man eine stärkere betriebswirtschaftliche Betrachtung vornehmen und längerfristig nur solche Maßnahmen durchführen, die gestellte Ziele auch erreichen. Man werde auch bei den Problemgruppen in einem Profiling-Center mit Stärken-Schwächen-Analysen versuchen, die betriebliche Eingliederung und die Eingliederung in Maßnahmen zu verbessern. Das Arbeitsamt habe seine Umstrukturierung zum Arbeitsamt 2000 zum 1.3.2002 in Papenburg abgeschlossen. Man werde jetzt verstärkt auf kleine und mittlere Betriebe zugehen. Gerade sie sicherten die Beschäftigung. Mitte April werde für die Betriebe eine Arbeitgeber-Hotline eingerichtet mit dem Ziel, jedes Angebot innerhalb von zwei Tagen qualitativ zu bearbeiten. Die Hotline wird von Montag bis Donnerstag von 7:30 Uhr bis 17:30 Uhr und am Freitag bis 15:30 Uhr erreichbar sein. Sorgen bereiten den Genossen die Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum noch Chancen haben. Von den Arbeitslosen in Papenburg haben rund 36 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung haben, 18 Prozent sind über 50 Jahre alt. Über 30 Prozent haben gesundheitliche Einschränkungen, etwa 3 Prozent sind schwerbehindert. Einigkeit herrschte darüber, dass den Arbeitsämtern in der Vergangenheit immer mehr versicherungsfremde Aufgaben übertragen wurden. Um eine Lösung für die Menschen zu erreichen, die in Betriebe nicht zu vermitteln sind, fordert die SPD in Papenburg deshalb einen zweiten Arbeitsmarkt finanziert nicht aus Mitteln der Bundesanstalt für Arbeit, sondern aus allgemeinen Steuermitteln.
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